Langzeit Blutdruckmessung

Der Blutdruck ist hinlänglich bekannt, als wichtiger Parameter für die Gefäßgesundheit. Er besteht aus zwei Werten – einem systolischen Wert und einem diastolischen Wert. Zusätzlich ist auch die Herzfrequenz von Bedeutung.

Wer kennt es nicht? Ich messe meinen Blutdruck – gleich nachher nochmals, weil er höher ist als normal. Natürlich ist er wieder höher! Verbunden mit der Aufregung, dass meine Werte außerhalb der Norm liegen. Gerade daran ist zu sehen, dass der Blutdruck von diversen Faktoren abhängt und nicht immer gleich ist. Ganz im Gegenteil! Die Natur hat diese Regulationsfähigkeit – Blutdruck steigern, Blutdruck senken – ganz bewusst etabliert, da sie einen wesentlichen Überlebensvorteil darstellt. So kann der Körper schneller und besser in einer Kampf- / Stressfunktion aktiviert, bzw. in Entspannungssituationen andere Funktionen ausgleichsgemäß angesprochen werden. Leider sind unser stressbetonter Lebensstil, unsere ungesunde Ernährung, allfälliges Rauchverhalten, Alter, Geschlecht, Übergewicht und auch familiäre Anlage Gründe für eine Verschlechterung dieser Funktion im Laufe unseres Lebens. Dies führt zu einer „Steifigkeit“ der Gefäße und damit verbunden zu einer Erhöhung der Arbeitslast für unser Herz.

Ein Wert beim Arzt in der Ordination gemessen, gibt keine relevante Auskunft über die tatsächliche Blutdruckhöhe. Die Aufregung beim Arzt und Anspannung führt oft zu falschen Werten, sodass der Patient besser beraten ist, den Blutdruck zuhause 2xtäglich (morgens und abends), bzw. im Beschwerdefall zusätzlich, zu messen und mit diesen Messwerten vorstellig zu werden. Keinesfalls sollte man ein „Nachmessen“ bei hohen Werten in kurzer Zeit durchführen, sondern den Wert einfach notieren und mit dem Arzt bei der nächsten Konsultation besprechen.

In manchen Fällen ist es nötig eine Übersicht über den Blutdruck alle 30 Minuten / 15 Minuten – je nach Bedarf – über einen langen Zeitraum (24 Stunden – ja auch in der Nacht während des Schlafens!) zu bekommen. Dies bildet die Fähigkeit des Körpers zur Entspannung in der Nacht ab, bzw. gibt Auskunft über Blutdruckspitzen, die dann mit der geeigneten Medikation und dem geeigneten Einnahmezeitpunkt optimiert werden kann.

Die Untersuchung tut nicht weh, man erhält jedoch eine Blutdruckmanschette angelegt, die man 24 Stunden tragen muss. Auch Nachts über werden Messungen durchgeführt und dies kann zur Einschränkung der Schlafqualität führen, da die Aufpumpvorgänge von einem Pumpengeräusch begleitet sind. Nichts desto trotz ist diese Untersuchung eine wertvolle Hilfe um arterielle Hypertonie (Bluthochdruck) zu diagnostizieren und eine optimal angepasste Therapie etablieren zu können, oder um eine bereits etablierte Therapie zu kontrollieren.